Meinung zum nachhaltigen Bauen: Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft sind die wichtigsten Faktoren der Verschlimmerung der Klimakrise sowie der Ausrottung von Tieren und Pflanzen.
Neue Gebäude sind die großen Materialverbraucher: Steine, Metalle, Holz, Glas prägen das Gebäude. Und Müll, organisch und anorganisch, entsteht vor allem in Siedlungsgebieten.
Natürlich wollen Menschen Wohnungen haben, und Fabriken brauchen Raum für die Herstellung der Güter, die zu verkaufen der Kern unseres Wohlstands ist.
Die Abbildung zeigt, dass Länder mit hohen Pro-Kopf-Beiträgen zum Bruttoinlandsprodukt, speziell durch den Bau von Gebäuden (Wohngebäuden und Fabriken), zugleich Länder mit hohen Pro-Kopf-Emissionen von CO2 sind.
Acht analoge Bilder (mit acht weiteren ökonomischen Bereichen des Wohlstandes) zeigen, dass es generell gilt, dass Wohlstand mit CO2-Emissionen „erkauft“ wird.
Es sieht auf den ersten Blick so aus, als sei der Wohlstand der eigentliche Gegner des stabilen Klimas und des Erhalts einer großen und gesunden biologischen Vielfalt. Da aber niemand freiwillig auf Wohlstand verzichtet, muss unsere Zivilisation lernen, die Koppelung zwischen Wohlstand und Klimaschädigung aufzubrechen.
Ein bereits begonnener Schritt ist die Ersetzung von Fossilenergie durch Solarenergie. Ein weiterer ist die systematische Kreislaufwirtschaft. Ein dritter ist die Stabilisierung der Weltbevölkerung und anschließend deren Verminderung. Ein vierter ist der Verzicht auf unnötigen Verbrauch von Energie und Stoffen.