Drei Checklisten und ein Leitfaden unterstützen Akteurinnen und Akteure der Bau- und Immobilienwirtschaft beim Aufbau einer zirkulären Strategie für die Kreislaufwirtschaft.
Zirkuläre Strategien wollen gut durchdacht sein. Es gilt, die projektindividuellen Ziele wie beispielsweise das Vermeiden von Ressourcenverschwendung frühzeitig festzulegen, sie zu priorisieren und fokussiert umzusetzen. Entscheidend kommt es dabei auf die richtige Material- und Produktauswahl an:
Viel erreichen lässt sich bereits, wenn umbau- und rückbaufreundlich geplant und eine Mehrfachnutzung von Flächen umgesetzt wird. Für diese Themen bieten die folgenden beiden Checklisten konkrete Fragestellungen, um die relevanten Aspekte zum richtigen Zeitpunkt zu adressieren.
Bauherren und Planer, die sich bereits im frühen Planungsprozess mit dem Thema Mehrfachnutzung beschäftigen, halten sich Nutzungsoptionen offen. Die Checkliste gibt Orientierung zur Mehrfachnutzung im Neubau wie im Umbau.
Welches Material sollten Sie für welches Produkt wählen? Und wie integrieren Sie es in den Kreislauf? Der Leitfaden zeigt die einzelnen Schritte entlang der HOAI-Phasen: vom Mindset über die Planung bis zur Ausführung und Dokumentation.
Der Bau- und Immobilienbereich handelt ressourcenverschwendend und emissionsintensiv, ist häufig wenig auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet und agiert sogar vielfach gesundheitsschädigend. Zudem stärkt er oftmals nicht lokale Märkte, und nicht selten werden mittel- und langfristig gesehen unnötige Kosten verursacht. Einen zukunftsfähigen Gegenentwurf zu dieser linearen Wertschöpfung stellt die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) dar.
Mit einer Kreislaufstrategie im Baubereich lassen sich in allen Ländern enorme Verbesserungen für Umwelt, Menschen und Wirtschaft erreichen. So hat auch die Europäische Kommission die Vorteile einer kreislauffähigen gegenüber einer linearen Wirtschaftsweise ins Zentrum ihres European Green Deal gesetzt – ein strategischer Plan, der Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent verhelfen soll.
Das hier abgebildete Zirkuläre Modell beschreibt das Konzept einer Kreislaufwirtschaft im Bau: Statt Materialressourcen ungeachtet ihrer Endlichkeit abzubauen (Take) und sie nach einer kurzen Nutzungsphase wieder zu entsorgen, sollten die Akteurinnen und Akteure den Fokus auf den Erhalt der jeweiligen Qualitäten lenken. So wird eine Kreislaufführung der Ressourcen zwischen den Phasen der Herstellung (Make) und der Nutzung (Use) möglich.
Die Steigerung der Qualitäten der eingesetzten Materialressourcen fördert den Erhalt von Quartieren, Gebäuden, Bauprodukten und Materialien. Das wirkt sich positiv auf die Menschen und deren Lebensgrundlagen aus und geht nicht zuletzt einher mit einer Steigerung der ökonomischen Werte.