Auszug aus der ÖKOBAUDAT

Veröffentlicht am 19.06.2023
Dieses Wissen wurde gestiftet von:
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.
Kuratiert von Dr. Anna Braune

Sie wollen einen Bauteilvergleich durchführen und Erkenntnisse über die Klimawirkung auf Material- und Produktebene gewinnen? Die Datenbank ÖKOBAUDAT leistet Hilfestellung. Datengrundlage: ÖKOBAUDAT – Infoportal nachhaltiges Bauen

Emissionsdaten für Bauteile im Vergleich

Die Ökobaudat unterstützt eine datengestützte Planung. Sie zeigt die CO2-Emissionen (Global Warming Potential in kg CO2-Äquivalente) für 360 Bauprodukte und Baumaterialien, die häufig in Neubauten und bei Renovierungen verwendet werden. Um eine gute Vergleichbarkeit zu gewährleisten, ist neben den Treibhausgasintensitäten (GWP in kg CO2-Äqv.) die entsprechende Bezugsgröße (Kilogramm (kg), Kubikmeter (m3), Stück (Stk., pcs), Megajoule (MJ)) angegeben. Die Emissionen werden untergliedert in die Lebenszyklusphasen: Herstellung (A1 – A5), Nutzung (B1 – B7), Entsorgung (C1 – C4) und Wiederverwendbarkeit (D).

Tipp

Weitere Unterstützung bieten verschiedene frei verfügbare Tools, welche die Berechnung von Ökobilanzen für ganze Gebäude ermöglichen, beispielsweise Caala.

Hintergrundwissen

Klimaneutral Bauen – ohne datengestützte Planung geht es nicht

Damit Bauen klimaneutral wird, müssen verbaute bzw. graue Emissionen berücksichtigt werden. Das setzt eine fundierte datengestützten Planung voraus, die zum Ziel hat, langfristige Nachhaltigkeitsqualitäten zu schaffen und die Treibhausgasemissionen entlang des Lebenszyklus so gering wie möglich zu halten.

Gebäude werden zwar immer energieeffizienter und können sogar klimapositiv betrieben werden. Gleichwohl werden durch Herstellung, Transport und Einsatz verschiedener Bauprodukte große Mengen an CO2 freigesetzt und “verbaut”. Die richtige Auswahl der Konzepte und Materialien – und das bereits in den frühen Planungsphasen – eröffnet große Einflussmöglichkeiten auf die verbauten Emissionen sowie auf die Energieeffizienz im späteren Betrieb.

Achtung

Förderprogramme und Banken verlangen bei der Kreditvergabe zunehmend einen lebenszyklusorientierten Planungsansatz mit transparenter Berichterstattung und guten Werten bei der Treibhausgasintensität. Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren die Einhaltung von Grenzwerten im Bereich der Treibhausgasemissionen zu einer Genehmigungsgrundlage wird.

Fazit

Mithilfe der ÖKOBAUDAT kann eine fundierte Auswahl hinsichtlich der CO2-Bilanz getroffen werden. Die ÖKOBAUDAT ist eine Plattform des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), die allen Akteuren der Baubranche eine vereinheitlichte Datenbasis für die Ökobilanzierung von Bauwerken bietet. Die Datenbank umfasst mehr als 1400 Ökobilanz-Datensätze zu Baumaterialien, Bau-, Transport-, Energie- und Entsorgungsprozessen.

Weiterführende Informationen:

Ökobaudat
Offizielle Website des Informationsportals Nachhaltiges Bauen
Leitfaden zum Einsatz der Ökobilanzierung
Dieser Leitfaden soll einen verstärkten Einsatz der Ökobilanzierung im Planungsprozess fördern, indem die Relevanz und die Potenziale dieses Werkzeugs aufgezeigt werden. Planern und Bauherren werden zudem Argumente für einen möglichst frühen Einsatz dieser Methode als Optimierungstool im Planungs- und Realisierungsverlauf an die Hand gegeben und die dadurch erzielbaren Nachhaltigkeitseffekte werden hervorgehoben. Darüber hinaus wird dem Leser anhand von Beispielen vorgestellt, wie die Ergebnisse der Ökobilanzierung kommuniziert werden und im Planungsprozess als Argumentationshilfe für ökologisch sinnvollere Entscheidungen dienen können.
Toolbox "Klima­neutrales Bauen"
Informationen, Handlungsempfehlungen und Instrumente, um Gebäude und Quartiere klimaneutral zu planen, zu bauen und zu betreiben.
Level(s) eLearning
CAALA
CAALA unterstützt die Bau- und Immobilienbranche bei der Realisierung klimaneutraler Gebäude und Dekarbonisierung von Beständen.

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Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.
2007 gegründet, ist die DGNB heute mit über 2.000 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude, Innenräume und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie wurden zudem bereits rund 8.000 Personen in 45 Ländern zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.

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Telefon: +49 711 722322-67
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