Grüne Fassaden für ein positives Stadtklima

Veröffentlicht am 22.07.2023
Dieses Wissen wurde gestiftet von:
Dr. Gunter Mann (Diplom Biologe), Präsident des Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG), Berlin
Kuratiert von Dr. Anna Braune

Grundlagenwissen, Praxisbeispiele und Tipps zu geeigneten Pflanzenarten – ein Leitfaden zur Fassadenbegrünung führt fundiert ins Thema ein; Planungs-Checkliste inklusive.

Hintergrundwissen

Klimawandel und Verdichtung der Städte zwingen uns zum Umdenken und Handeln. Die urbanen Hitzeeffekte werden durch die Sonne, dunkle Gebäude und Straßen, versiegelte Oberflächen und schnell abfließendes Regenwasser verursacht.

Grün ergänzt grün – horizontal und vertikal

Lösungen, den urbanen Hitzeinseln entgegen zu wirken, sind größtenteils mit Stadtgrün verbunden. Denn Pflanzen tragen zur Evapotranspiration bei und damit zur Verdunstungskühlung. Aufgrund der engen Bebauung in der Stadt bieten sich vorrangig Dach- und Fassadenbegrünungen an. Die Dachbegrünung in erster Linie für die Regenwasserbewirtschaftung und Überflutungsvorsorge, die Fassadenbegrünung für kleinklimatische Verbesserungen und Hitzevorsorge.

Was leistet eine Fassadenbegrünung?

Eine Grüne Fassade filtert Schadstoffe aus der Luft und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus absorbieren die Pflanzen Lärm und reduzieren so die Lärmbelastung für die Nutzer der Gebäude.

Tipp

Auch als natürlicher Sonnenschutz kann eine grüne Fassade dienen und letztlich sogar den Energieverbrauch eines Gebäudes reduzieren. Nicht zu unterschätzen ist der ästhetische Gewinn im urbanen Kontext.

Grüne Fassade – die Vorteile im Überblick

  • sie sieht schön aus und man fühlt sich wohl
  • sie sorgt mit ihrer Verdunstungsleistung für „frische“ Luft und trägt dazu bei, den urbanen Hitzeinseln entgegen zu wirken
  • sie kühlt das Gebäude und ihre Umgebung nicht nur durch Verdunstung, sondern bewahrt das Gebäude auch durch Verschattung vor der großen Sommerhitze
  • die Hauswand wird vor Witterungseinflüssen (Sturm, Hagel, Starkregen), UV-Strahlung und (auch wenn es sich erst einmal kurios anhört) vor Graffiti geschützt
  • Minderung der Schallreflexion (siehe auch Lärmschutzwände)
  • Bindung von Feinstaub und Stickoxiden
  • Lebensräume und Nistmöglichkeiten für Kleintiere und Vögel

Fazit

Gerade im Sommer stellen grüne Fassaden – im Zusammenspiel mit weiteren Maßnahmen – einen erfolgversprechenden Ansatz dar, das Klima, in den Städten positiv zu verändern.

Dieses Wissen wurde gestiftet von:

Dr. Gunter Mann (Diplom Biologe), Präsident des Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG), Berlin.
Zahlreiche Fachvorträge und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Büchern zum Thema Dach- und Fassadenbegrünung, seit 2002 Mitglied im FLL-Arbeitskreis Dachbegrünung und seit 2005 im zugehörigen Regelwerksausschuss (RWA). Ebenso Mitglied der FLL-Regelwerksauschüsse „Verkehrsflächen auf Bauwerken“ und „Fassadenbegrünung“