Klimapositiv? So geht’s

Veröffentlicht am 23.07.2023
Dieses Wissen wurde gestiftet von:
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.
Kuratiert von Dr. Anna Braune

Mit einer strukturierten Vorgehensweise können wir heute Gebäude planen, bauen und betreiben, damit sie klimaneutral bzw. idealerweise klimapositiv werden.

Unser Leitfaden stellt die relevanten Handlungsfelder unter zwei Optimierungsaspekten vor: Wie erreiche ich einen klimaneutralen Gebäudebetrieb? Wie gelingt eine klimaschonende Gebäudekonstruktion?

Hintergrundwissen

Bei der Frage nach dem Klimaschutzbeitrag von Gebäuden kann man sich darüber streiten, ob neutral bereits gut genug ist.

Auch klimaneutrale Gebäude wirken aufs Klima positiv

In der CO2-Bilanzierung, wie sie im von der DGNB zusammengestellten „Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte“ definiert ist, ist der Begriff der Neutralität gleichbedeutend mit der mathematischen Zielgröße Null als Minimalanforderung. Verlässt man die rein bilanzielle Betrachtung, drückt „neutral“ nur unzureichend aus, was die Gebäude, die heute schon klimaneutral betrieben werden, tatsächlich leisten: einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Diese vorbildlichen Projekte hervorzuheben, ihre Erfolgsfaktoren vorzustellen und damit andere zu inspirieren, das hat sich die DGNB zum Ziel gesetzt. Aus diesem Grund gibt es die DGNB Auszeichnung „Klimapositiv“.

So geht klimapositiv

Gebäude kann man heute bereits so planen, umsetzen und betreiben, dass sie klimapositiv sind – das ist die gute Nachricht, die man nicht oft genug wiederholen kann. Wirtschaftliche Lösungen für das Erreichen eines klimapositiven Gebäudes bestehen jedoch sicher nicht im reinen Abarbeiten und Umsetzen von Maßnahmen, ohne die übergeordneten Zusammenhänge zu berücksichtigen. Daher muss das heute vorherrschende, eher reaktionäre Handeln dringend durch ein sinnvolles, systematisches Vorgehen ersetzt werden.
Systematisch klimapositiv Handeln heißt: Jede Entscheidung und Maßnahme muss unter den folgenden Aspekten bewertet bzw. auf diese hin ausgelegt werden

  • Minimierung des gesamten Energiebedarfs
  • Effiziente Erzeugung von Energie
  • Auswahl von Energieträgern mit möglichst geringer CO2-Intensität

Fazit

Klimaneutrale und im Idealfall klimapositive Gebäude sind aktive Elemente der Klima- und Energiewende. Unabhängig und resilient senken sie nicht nur die CO2-Bilanz des Gebäudes, sondern auch die des Energiesektors.

Weiterführende Informationen:

Klimapositiv: Jetzt!
Die Publikation „Klimapositiv: Jetzt!“ zeigt auf, wie jedes Gebäude einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, und gibt Hilfestellung, um eine pragmatische und praxisorientierte Umsetzung zu ermöglichen. Dabei werden nähere Hintergründe aufgezeigt, warum der Bau- und Immobiliensektor eine zentrale Rolle beim Klimaschutz spielt und warum es einen Paradigmenwechsel im Umgang mit unseren Gebäuden braucht. Außerdem werden Handlungsfelder benannt, die wesentlichen Einfluss darauf haben, dass Gebäude klimaneutral werden.
Ihr Weg zum klimaneutralen Gebäude
Um alle Akteure aktiv dabei zu unterstützen ins Handeln zu kommen und ihre Gebäude klimaneutral zu bauen und zu betreiben, entwickelt die DGNB einen praxisorientierten Leitfaden. In zwölf Schritten erklärt er ganz konkret, von der CO2-Bilanzierung über die Erstellung eines Klimaschutzplans bis zur Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen, wie es gelingen kann. Stand: 1. Juni 2020
DGNB Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte
Im Rahmenwerk hat die DGNB ihre Definition von Klimaneutralität sowie die dazugehörigen Erläuterungen bzgl. Vorgehensweisen zusammengestellt. Zielsetzung ist es, Klarheit am Markt zu schaffen und alle beteiligten Akteure aufzuklären hinsichtlich effektiver Optimierungsansätze zur CO2-Reduktion ihrer Immobilien. Im Rahmenwerk werden unter anderem die Regeln zur CO2-Bilanzierung von Gebäuden und Standorten beschrieben. Es dient zudem als Grundlage zur Entwicklung von gebäudespezifischen Klimaschutzstrategien. Zusätzlich werden Anforderungen und Möglichkeiten zur CO2-Berichterstattung sowie zur Qualitätssicherung vorgestellt. Stand: 24. März 2020
Instrument zur CO2-Bilanzierung
Der CO2-Rechner der DGNB
Toolbox "Klimaneutrales Bauen"
Informationen, Handlungsempfehlungen und Instrumente, um Gebäude und Quartiere klimaneutral zu planen, zu bauen und zu betreiben.

Dieses Wissen wurde gestiftet von:

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.
2007 gegründet, ist die DGNB heute mit über 2.000 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude, Innenräume und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie wurden zudem bereits rund 8.000 Personen in 45 Ländern zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.

Kontaktanfragen richten Sie bitte an: E-Mail: m.laudien@dgnb.de Telefon: +49 711 722322-0