Wo finden engagierte Akteur:innen der Schullandschaft methodische und praktische Hilfestellungen, den Betrieb des eigenen Schulgebäudes in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu optimieren?
Wir empfehlen Ihnen die praxisorientierte Handreichung „Den Schulbetrieb nachhaltig gestalten – gebäudebezogene Impulse und Werkzeuge“. Entwickelt wurde die rund 100 Seite starke Publikation von den Expert:innen der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. in Zusammenarbeit mit Greenpeace. Greenpeace unterstützt im Rahmen seines Projekts „Schools for Earth“ weltweit Schulen dabei, sich auf den Weg Richtung Klimaneutralität zu machen.
Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind aus den Lehrplänen nicht mehr wegzudenken. Schüler:innen fordern Antworten und Lösungen ein und möchten aktiv einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz leisten. Schulen, die mittlerweile weit mehr als reine Lernorte sind, müssen hier Antworten geben und sich neuen Herausforderungen stellen. Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele zu definieren, das beginnt sinnvollerweise bereits beim eigenen Schulgebäude.
„Schulen zählen zu den größten Energieverbrauchern der öffentlichen Hand. Auf sie entfallen über die Hälfte der jährlichen Energiekosten für öffentliche Gebäude. Im Schnitt verbraucht eine Schule so viel wie 80 Einfamilienhäuser.“ Quelle: Allianz Umweltstiftung, 2012
Die Umsetzung eines nachhaltigen Schulbetriebs nehmen am besten alle Beteiligten gemeinsam in Angriff: Schüler, Lehrer, Eltern und Schulleiter in Kooperation mit externen Experten. Der Weg jedoch ist lang und muss als Prozess gesehen werden, der mit kontinuierlicher Weiterentwicklung und Verbesserung eine gewisse Ausdauer und Hartnäckigkeit erfordern kann. Die Höhe des Energieverbrauchs ist dabei nur ein Thema.
Die Handreichung gibt strukturierte Anregung, wie alle Akteur:innen einer Schule auf ihrer jeweiligen Handlungsebene gemeinsam mit Experten eingebunden werden können.
Den schulischen Umsetzungsprozess unterstützt das DGNB System „Gebäude im Betrieb“. Als Planungs- und Optimierungstool hilft es bei der Umsetzung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsqualität. In der Handreichung ist es speziell auf die Schule abgestimmt – neun Kriterien in drei Dimensionen:
Der Betrieb von Schulgebäuden leistet einen positiven Beitrag zum Umweltschutz, wenn Emissionen vermieden, weniger Energie und Wasser verbraucht sowie Abfälle recycelt und zu Wertstoffen aufbereitet werden.
Die laufenden Betriebskosten und die langfristige Wirtschaftlichkeit des Schulgebäudes sind zentral. Schulen müssen verantwortungsbewusst mit ihren Gebäuden umgehen, von Zeit zu Zeit Veränderungen vornehmen und Ausgaben langfristig planen. So sind sie gut auf die Zukunft vorbereitet und vermeiden wirtschaftliche Risiken.
Schulen sind für die Menschen gemacht, die sich darin aufhalten. Fühlen sie sich in den Innenräumen wohl, steigt die Zufriedenheit. Dazu gehört auch ein gemeinsam erarbeitetes Mobilitätskonzept.
Vielleicht denken Sie jetzt: „Wie sollen wir das angesichts all der anderen Aufgaben bewerkstelligen?“ Das ist verständlich. Gleichzeitig ist das Engagement aller – und gerade Schulen sind hier wichtige Vorbilder und Multiplikator:innen – entscheidend für die Nachhaltigkeit und den Klimaschutz. Seien Sie versichert: Mit ambitionierten, aber erreichbaren Zielen und Zwischenzielen und einer ganzheitlichen, vorausschauenden Planung finden Sie für Ihr Schulgebäude und Ihre Situation passende Klimaschutzmaßnahmen, die finanziell und zeitlich umsetzbar sind.