Johannes Kreißig

Was muss man über Sie wissen?

Nachhaltiges Bauen beschäftigt mich schon seit Mitte der neunziger Jahre. Nach Abschluss meines Studiums des Maschinenbaus an der Universität Stuttgart war ich sechs Jahre am dortigen Institut im Bereich Lebenszyklus- und Systemanalysen tätig. Es folgten 16 Jahre in der Nachhaltigkeitsberatung bei Thinkstep, wo ich als Vice President Building & Construction 2007 die DGNB mitinitiierte und im Anschluss viele Jahre im Präsidium ehrenamtlich mitgestalten konnte. Seit 2016 bin als Geschäftsführer der DGNB GmbH und seit 2018 zusätzlich geschäftsführender Vorstand der DGNB e. V. im Hauptamt für die DGNB tätig.

Für welche Themen stehen Sie?

Ohne eine verlässliche Bestandsaufnahme können wir die Auswirkungen unseres Handelns nicht nachvollziehen. Das bedeutet, wir brauchen Daten, Daten und nochmal Daten über die Materialität und die Performance unsere Gebäude. Wenn wir wirklich klimawirksam handeln wollen, müssen wir außerdem die Zahl der Optimierungsgrößen erweitern – von der Energiebetrachtung hin zu einer gezielten radikalen Reduktion der CO2-Emissionen. Darum befasse ich mich seit den neunziger Jahren mit der Ökobilanzierung als Instrument für diesen Wandel. Im nächsten Schritt müssen wir nun dafür sorgen, dass für jedes Gebäude auf einer soliden Datenbasis ein individueller Plan erstellt wird, wie über den gesamten Lebenszyklus betrachtet die Emissionen auf null kommen: ein sogenannter Klimaschutzfahrplan. Dies gilt natürlich auch für alle Neubauten, die heute noch nicht klimaneutral sind.

Die Wissensstiftung ist eine gute Sache, weil

wir hier gemeinsam mit Anwendern und für Anwender konkretes, direkt nutzbares Wissen zur Verfügung stellen. So kommen wir vom Drüberreden ins dringend notwendige Handeln.

Wie wollen Sie die Welt besser machen?

Durch die Verbreitung von Wissen und das Nutzen positiver Marktmechanismen, die die Menschen motivieren, das Richtige zu tun.