Ursula Hartenberger

Was muss man über Sie wissen?

In ihrem Anforderungskatalog für angemessenes Wohnen fordern die Vereinten Nationen, dass angemessenes Wohnen mehr als nur vier Wände und ein Dach beinhaltet. Unabhängig von Geographie, Marktdynamik und Projektgröße ist Nachhaltigkeit für mich ein Kernaspekt dieser Angemessenheit, sowohl in sozialer, umweltmäßiger, wirtschaftlicher als auch – was leider oft übersehen wird – in kultureller Hinsicht. Dafür setze ich mich nunmehr seit 15 Jahren aktiv durch Forschungsprojekte, Veröffentlichungen, Entwicklung von Branchenstandards und Mitarbeit in Gremien und Projekten auf nationaler sowie auf EU- und UNO-Ebene ein.

Für welche Themen stehen Sie?

Mein persönliches Nachhaltigkeitssteckenpferd ist schon seit Jahren das Thema „nachhaltige Finanzierung“ und damit verbunden die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Immobilienbewertung. Um nachhaltiges Bauen und Sanieren jedoch „nachhaltig“ in Investitionsentscheidungen und der Bewertung zu verankern, muss der sogenannte „Business Case“ für Investitionen in nachhaltige Immobilienprojekte besser artikuliert und somit gestärkt werden. In diesem Zusammenhang sind für mich zum einen das Thema „verfügbare und belastbare, den gesamten Lebenszyklus abdeckende Gebäudedaten und Informationen“ wichtig und zum anderen aber auch die Schaffung einer gemeinsamen Sprache, die eine Übersetzung von eher technisch gelagerten Nachhaltigkeitsaspekten in die Sprache von Projektinvestoren und Finanzierungsinstituten und ihren jeweiligen Beratern ermöglicht.

Die Wissensstiftung ist eine gute Sache, weil

Wissen der Schlüssel zu Nachhaltigkeit ist! Und glücklicherweise brauchen wir das Rad „Nachhaltigkeit“ ja gar nicht neu zu erfinden. Durch die Wissensstiftung haben wir nun die Möglichkeit, den beträchtlichen bestehenden (oft aber auch sehr komplexen und fragmentierten) Wissensfundus zu bündeln und diesen praxisnah aufbereitet einem breiteren Branchenpublikum für den täglichen Gebrauch zugänglich zu machen.

Wie wollen Sie die Welt besser machen?

Ganz einfach: Indem ich nicht akzeptiere, dass Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche nicht geht, weil dadurch zusätzliche Kosten entstehen könnten, und dass nur, weil etwas schon immer auf eine bestimmte Art und Weise gemacht wurde, es auch weiterhin so gemacht werden muss!