Ich habe Bauingenieurwesen studiert und dachte immer, dass ich im Bereich Tragwerksplanung arbeiten würde. Nach einem zweijährigen Arbeitsaufenthalt in den USA war mir klar, dass ich etwas verändern will. Denn „So haben wir das schon immer gemacht“ und der Fokus auf rein wirtschaftliche Aspekte sind keine Motoren für mehr Ressourcen- und Umweltschutz. Auf dieser Grundlage baut man keine Qualität. Nach meinem Studium habe ich meine Doktorarbeit an der Universität Stuttgart im Bereich Leichtbau über adaptive Tragwerke geschrieben und in der Lehre interdisziplinär mit Architektur- und Ingenieurstudenten gearbeitet. Es folgten zwei Jahre bei Bilfinger Berger als Leiterin eines Forschungsprojekts zum ressourceneffizienten Bauen. Danach bin ich zur DGNB gegangen. Denn nur wenn wir alle Akteure mit ihren unterschiedlichen Interessenlagen und Vorstellungen von Nachhaltigkeit auf gemeinsame Ziele verpflichten, werden wir vorankommen. Dafür steht die DGNB mit ihrem Zertifizierungssystem als Tool zur Transformation des Marktes. Als ich 2009 bei der DGNB angefangen habe, waren wir sechs Leute ohne Erfahrung in dem Bereich Zertifizierung, aber mit einer tollen Gemeinschaft von Ehrenamtlichen. Gemeinsam sind wir es angegangen und haben die Organisation, das System und all unsere vielfältigen Aktivitäten aufgebaut. Ich denke, wir haben mit der DGNB viel erreicht! Und wir haben die Grundlage für die nächste Phase gelegt, indem wir zwei wichtige Initiativen gestartet haben. Und wir haben die Wissensstiftung gegründet!
Für ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsverständnis, bei dem es darum geht, eine qualitätsvoll und zukunftsfähig gebaute Umwelt zu realisieren. Die Themen Klima-, Ressourcen- und Umweltschutz sind einfach zu wichtig, als dass man sie nicht misst. Mir ist es wichtig, dass wir die Dinge fundiert und differenziert betrachten und strukturiert vorantreiben.
sie ehrlich und ohne Schnörkel relevantes Wissen vermittelt! In unserer aktuellen Klima- und Nachhaltigkeitsdiskussion werden viele Themen pseudowissenschaftlich künstlich verkompliziert und damit bringt man nichts in die Breite. Es geht auch nicht um den Wettbewerb, wer noch radikalere Ansätze oder Ideen hat, sondern darum, dass wir auf dem Bestehenden aufbauen, denn wir können doch schon heute gute Gebäude und Quartiere bauen. Genau dafür steht die Wissensstiftung: Schluss mit immer neuen Detailstudien und Schluss mit dem ständigen Neuerfinden des Rads!
Mit der Wissensstiftung!