Bis Ende 2025 sollen Städte und Gemeinden eine Hitzeaktionsplanung vorlegen. Daher hat die DGNB mit und für Kommunen die „Maßnahmensammlung zur Hitzeaktionsplanung" entwickelt.
Alle Inhalte des Dokuments sind bearbeitbar und entsprechend der Situation vor Ort anpassbar und erweiterbar:
Weitere Zeilen für Maßnahmen oder Spalten für zusätzliche lokal begründete Kategorien lassen sich ergänzen.
Die Tabellen sind somit direkt als strategisches Werkzeug nutzbar. Insbesondere Felder, die mit „Planungshilfe“ gekennzeichnet sind, sollten von jeder Kommune selbst bearbeitet werden – selbst, wenn bereits Inhalte zur Verfügung stehen. Ein effektiver Hitzeaktionsplan beinhaltet nicht alle gelisteten Maßnahmen, sondern passende.
Das All-In-One Dokument beinhaltet:
▪ Hintergrundwissen „Hitzeaktionsplanung“
▪ Hintergrund „Dieses Dokument“
▪ 3 Maßnahmenlisten
▪ 5 Teilstrategien zur Hitzeanpassung
▪ Quellen und ausgewählte Literaturempfehlungen
und kann hier heruntergeladen werden:
Die Maßnahmen wurden aus Gründen der Anschlussfähigkeit an bereits vorhandene Arbeitshilfen anderer Autoren in „Planerische Anpassungen“, „Hitzeereignisse managen“ und „Akteurskommunikation“ unterteilt. Innerhalb einer Hauptkategorie sind die Maßnahmen noch einmal Schwerpunkten zugeordnet und divers filterbar (z.B. Maßnahmenfokus, Akteure, Zeithorizont, etc.).
Ziel dieser Maßnahmen ist die kontinuierliche und LANGFRISTIGE ANPASSUNG an die zunehmende Hitzebelastung, verstärkt durch städtischen Wärmeinsel-Effekt. Die positive Beeinflussung des Makro- und Mikroklimas sollte hierbei vom größeren zum kleineren Maßstab oder von AUSSEN NACH INNEN (Stadt - Quartier - Gebäude - Haustechnik) erfolgen. Hierbei sind PASSIVE (no-regret) sowie NATURBASIERTE (win-win) Maßnahmen zu bevorzugen. Diese erfordern i.d.R. einen INTEGRIERTEN und ITERATIVEN interdisziplinären Planungsansatz, bei dem die verschiedenen Fachbereiche über Ämtergrenzen und Planungsdisziplinen hinweg zusammenarbeiten. Eine besondere Herausforderung besteht zudem in der kontinuierlichen ABSTIMMUNG zwischen Politik, Planung und Umsetzung.
Bei einer prognostizierten oder AKUTEN HITZEWELLE können kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden, um die Bevölkerung und möglicherweise auch Pflanzen vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zu schützen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei VULNERABLEN GRUPPEN wie Kindern, Senioren sowie Menschen mit intellektuellen oder physischen Beeinträchtigungen. Die unmittelbare UMSETZUNG solcher Maßnahmen erfordert eine vorangehende PLANUNGSPHASE, die die ortsspezifischen Gegebenheiten berücksichtigt. Besonders wichtig ist hierbei die INTEGRATION der Bereiche Gesundheit/medizinische Versorgung, Pflege- und Betreuungseinrichtungen sowie Kommunikation und Stadtmarketing.
Diese Maßnahmen haben das Ziel, die Bevölkerung und Verantwortliche gegenüber Hitzerisiken zu sensibilisieren und bezüglich möglicher Maßnahmen zu informieren und zu schulen. ADRESSATEN sind insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen aber auch Multiplikatoren wie Angehörige, Nachbarn und Arbeitgeber oder Ärzte und Pflegepersonal. Durch die Information über mögliche Gefahren, Gegenmaßnahmen und Verhaltensregeln wird negativen GESUNDHEITLICHE FOLGEN vorgebeugt sowie die GESELLSCHAFTLICHE ANPASSUGSKOMPETENZ erhöht. Diese Maßnahmen sollten mit Vorlauf im Herbst/Winter geplant, aber fortlaufend, mit verstärkter Aktivität im Frühling, Frühsommer und Sommer, umgesetzt werden.
Neben den drei Hauptkategorien schlägt die DGNB den Einstieg über fünf parallele lösungsorientierte „Integrierte Strategien“ vor, die ebenfalls als „Strukturgeber“ für mögliche Anpassungsaktivitäten zum Hitzeschutz genutzt werden können.
Diese „Integrierten Strategien“ sind als fünf komplementäre strategische Bausteine zu sehen und sind zusammen auf einem weiteren Tabellenblatt dargestellt.
Jeder Strategie sind ein vereinfachtes Ziel, eine Formulierung der Problemlage und ein positives Leitbild als Zielbeschreibung zugeordnet, sowie individuelle „Strategische Handlungsfelder“, jeweils mit „Hauptmaßnahmen“ und zugehörigen „Untermaßnahmen“ auf Ebene von Umsetzungsbeispielen.
Auf jeder dieser drei strategischen Umsetzungsebenen lassen sich beliebig Inhalte ergänzen oder konkretisieren und somit den lokalen Erfordernissen anpassen. Insgesamt wurden über die fünf Strategien hinweg 13 Handlungsfelder identifiziert.