Nachhaltig planen und beschaffen

Veröffentlicht am 31.07.2023
Dieses Wissen wurde gestiftet von:
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.
LIFE Level(s)
Kuratiert von Dr. Anna Braune

Nachhaltigkeit von Anfang an in Bauprozesse zu integrieren bedeutet, bereits bei Planung und Beschaffung ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept zu berücksichtigen.

Instrumente für engagierte Städte und Gemeinden

Die beiden Checklisten liefern Impulse und konkrete Fragestellungen für die wesentlichen Nachhaltigkeitsziele öffentlicher Planungs- und Beschaffungsprozesse: Klimaschutz, langfristige Wirtschaftlichkeit und gesunde Innenräume.

Darüber hinaus unterstützt ein Werkzeugkasten engagierte Städte und Gemeinden bei der Zielsetzung und der Umsetzung dieser Ziele in der Praxis.

Hintergrundwissen

Die Realisierung politischer Nachhaltigkeitsziele und das Ausschöpfen ökologischer sowie ökonomischer Optimierungspotentiale bestimmen die zukunftsfähige Ausrichtung deutscher Städte und Kommunen.

Info

„Nachhaltige Standards befähigen alle beteiligten Akteure zur Wahrnehmung ihrer umweltökonomischen Verantwortung“

Warum nachhaltige Beschaffung wichtig ist

Lokales Nachhaltigkeitsmanagement im Rahmen der Beschaffung bildet einen zentralen Baustein, um die potenziellen Lenkungswirkungen des hohen Auftragsvolumens zu nutzen. Gegenwärtig begünstigen unzureichende und fehlende Vorgaben und Leitlinien eine Baupraxis, die eine Angebotsauswahl überwiegend nach dem günstigsten Preis verfolgt – auch wenn dieses Angebot nicht das umweltfreundlichste, wirtschaftlichste oder sozial verträglichste ist. Der mangelnde Erfahrungsschatz für nachhaltige Beschaffung und Vergabe beim Planen, Ausführen und Betreiben von Gebäuden in Verbindung mit Wissenslücken zur effektiven Anwendung vorhandener Werkzeuge ist ebenfalls ein Hemmnis. Es trennt lokale Zielsetzungen für eine nachhaltige Entwicklung von der gängigen Planungs-, Beschaffungs- und Vergabepraxis. Daneben fehlt es an Personalkapazitäten, die mit einer solchen Beschaffung hinreichend vertraut sind.

Hebelwirkung entlang der gesamten Wertschöpfungsketten

Nachhaltige Standards für die Beschaffung können jedoch im öffentlichen Beschaffungswesen eine Hebelwirkung auf das Auftragsvolumen entlang der gesamten Wertschöpfungsketten entfalten. Sie befähigen alle beteiligten Akteure zur Wahrnehmung ihrer umweltökonomischen Verantwortung, sodass lokale Zielsetzungen für eine nachhaltige Entwicklung mit der Baupraxis in Verbindung gesetzt werden.

Fazit

Nachhaltige Beschaffung bildet für Städte und Kommunen ein freiwilliges Instrument, um Nachhaltigkeitskriterien bereits in den frühen Planungsprozess einzubinden. Die Umsetzung nachhaltiger Standards fördert einen Wettbewerb im Rahmen von ökologischen und sozialen Systemgrenzen. Zentral sind dabei die Themen Klimaschutz in Verbindung mit Energie- und Ressourceneffizienz, die langfristige Kostenbetrachtung sowie die Gesundheit für den Menschen.

Weiterführende Informationen:

Hinweise und Haftungsausschluss
Förderhinweis: Die zur Verfügung gestellten Instrumente sind im Kontext des Förderprojekts LIFE Level(s) entstanden. HINWEIS: Dieses Projekt wurde im Rahmen des LIFE-Programms unter der Grant Agreement-Nummer LIFE 18 GIE/ES/000911 Life for LLL(s) gefördert. HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, der ausschließlich die Ansichten der Autoren widerspiegelt, und die Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht werden.
Handreichung für eine nachhaltigkeitsorientierte Planung und Beschaffung
Impulse für mehr Klimaschutz, langfristige Wirtschaftlichkeit und gesunde Innenräume im Rahmen öffentlicher Planungs- und Beschaffungsprozesse
Best Practice Guide to Support Incorporating Level(s) Indicators into Public Procurement Processes
Umsetzungsbeispiele einer nachhaltigen Beschaffung in Europa (auf Englisch)
Initiative Klimapositive Städte und Gemeinden
Klimaschutz wird auf kommunaler Ebene entschieden. Es ist eine Chance, aber auch eine Herausforderung, vor der alle Städte und Gemeinden gemeinsam stehen. Die Initiative „Klimapositive Städte und Gemeinden" setzt genau hier an und unterstützt aktiv. Sie ist eine Initiative für gelebte Nachhaltigkeit, konkreten Klimaschutz und mehr Lebensqualität in Kommunen. Ihr Ziel ist es, einen pragmatischen Wissensaustausch rund um diese Themen zwischen den Kommunen zu initiieren, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und voneinander zu lernen.

Dieses Wissen wurde gestiftet von:

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.
2007 gegründet, ist die DGNB heute mit über 2.000 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude, Innenräume und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie wurden zudem bereits rund 8.000 Personen in 45 Ländern zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.

Kontaktanfragen richten Sie bitte an: E-Mail: wissensstiftung@dgnb.de Telefon: +49 711 722322-0
Projekt LIFE Level(s)
Level(s) ist der Name eines Ansatzes der EU zur Berichterstattung über die Nachhaltigkeitsleistung von Gebäuden über ihren gesamten Lebenszyklus. Das Projekt Life for LCA LCC Level(s) (kurz: LIFE Level(s)) zielt darauf ab, nachhaltige Gebäude in Europa durch ein größeres Bewusstsein und die Verwendung der spezifischen Indikatoren des Level(s)-Rahmenwerks zu verankern. Im Projekt wird der Schwerpunkt auf die Indikatoren Ökobilanz (LCA), Lebenszykluskostenrechnung (LCC) und Innenraumluftqualität (IAQ) gelegt.

Laufzeit: Oktober 2019 bis September 2022

HINWEIS: Dieses Projekt wurde im Rahmen des LIFE-Programms unter der Grant Agreement-Nummer LIFE 18 GIE/ES/000911 Life for LLL(s) gefördert. HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, der ausschließlich die Ansichten der Autoren widerspiegelt, und die Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht werden.
Redaktion Wissensbaustein:
Henny Müller, Susanne Tamborini-Liebenberg