Nachhaltigkeit von Anfang an in Bauprozesse zu integrieren bedeutet, bereits bei Planung und Beschaffung ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept zu berücksichtigen.
Die beiden Checklisten liefern Impulse und konkrete Fragestellungen für die wesentlichen Nachhaltigkeitsziele öffentlicher Planungs- und Beschaffungsprozesse: Klimaschutz, langfristige Wirtschaftlichkeit und gesunde Innenräume.
Darüber hinaus unterstützt ein Werkzeugkasten engagierte Städte und Gemeinden bei der Zielsetzung und der Umsetzung dieser Ziele in der Praxis.
Die Realisierung politischer Nachhaltigkeitsziele und das Ausschöpfen ökologischer sowie ökonomischer Optimierungspotentiale bestimmen die zukunftsfähige Ausrichtung deutscher Städte und Kommunen.
„Nachhaltige Standards befähigen alle beteiligten Akteure zur Wahrnehmung ihrer umweltökonomischen Verantwortung“
Lokales Nachhaltigkeitsmanagement im Rahmen der Beschaffung bildet einen zentralen Baustein, um die potenziellen Lenkungswirkungen des hohen Auftragsvolumens zu nutzen. Gegenwärtig begünstigen unzureichende und fehlende Vorgaben und Leitlinien eine Baupraxis, die eine Angebotsauswahl überwiegend nach dem günstigsten Preis verfolgt – auch wenn dieses Angebot nicht das umweltfreundlichste, wirtschaftlichste oder sozial verträglichste ist. Der mangelnde Erfahrungsschatz für nachhaltige Beschaffung und Vergabe beim Planen, Ausführen und Betreiben von Gebäuden in Verbindung mit Wissenslücken zur effektiven Anwendung vorhandener Werkzeuge ist ebenfalls ein Hemmnis. Es trennt lokale Zielsetzungen für eine nachhaltige Entwicklung von der gängigen Planungs-, Beschaffungs- und Vergabepraxis. Daneben fehlt es an Personalkapazitäten, die mit einer solchen Beschaffung hinreichend vertraut sind.
Nachhaltige Standards für die Beschaffung können jedoch im öffentlichen Beschaffungswesen eine Hebelwirkung auf das Auftragsvolumen entlang der gesamten Wertschöpfungsketten entfalten. Sie befähigen alle beteiligten Akteure zur Wahrnehmung ihrer umweltökonomischen Verantwortung, sodass lokale Zielsetzungen für eine nachhaltige Entwicklung mit der Baupraxis in Verbindung gesetzt werden.
Nachhaltige Beschaffung bildet für Städte und Kommunen ein freiwilliges Instrument, um Nachhaltigkeitskriterien bereits in den frühen Planungsprozess einzubinden. Die Umsetzung nachhaltiger Standards fördert einen Wettbewerb im Rahmen von ökologischen und sozialen Systemgrenzen. Zentral sind dabei die Themen Klimaschutz in Verbindung mit Energie- und Ressourceneffizienz, die langfristige Kostenbetrachtung sowie die Gesundheit für den Menschen.